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Februar 2013

beim Schreiben dieses Briefes schaue ich im israelischen Fernsehen die Wiederholung eines Liederfestivals von 1973 an. In den 60-er und 70-er Jahren fand fast jedes Jahr ein israelisches Liederfestival statt, bei dem bekannte Interpreten ihre Lieder vortrugen. Eine Jury vergab Preise für die besten Darbietungen. Ich erinnere mich gut an jedes Lied von 1973, da ich eine Schallplatte von dem Festival besaß, die ich manchmal tagelang ununterbrochen anhörte. Ich war damals ein Teenager und lebte in den USA. Das Liederfestival war nur eine von mehreren Möglichkeiten, mit dem von uns so sehr geliebten Land über große Entfernungen hinweg in Verbindung zu bleiben.

Inzwischen habe ich an diese Liederfestivals gar nicht mehr gedacht. Aber während ich die Sendung anschaute, dachte ich, wie sehr sich Israel seit damals verändert hat. Nur ein paar Monate nach diesem Liederfestival kam ich zum ersten Mal nach Israel. Einige Monate vor Ausbruch des Jom-Kippur-Kriegs im Oktober diesen Jahres spürte man in Israel einen intensiven Stolz auf das Land, eine Gewissheit, dass uns alle Möglichkeiten offenstanden und eine Liebe zu unserem Land und seinen Einwohnern. In jedem Lied kamen diese Themen zur Sprache, die Schönheit des Landes und das Wunder der Unabhängigkeit Israels wurden hier besungen.

Als ich in jenem Sommer nach Israel reiste, verliebte ich mich in dieses Land. Der Optimismus, der in der Luft lag, war ansteckend. Das Herz des biblischen Israels war nur ein paar Jahre zuvor befreit worden und es gab kaum einen Zweifel daran, dass diese Gebiete uns gehörten. Die Vision von Frieden bedeutete tatsächlich Frieden, nicht Kapitulation und Rückzug. Israel wurde von Demokratien in der ganzen Welt bewundert als ein Land, das so viel mit so wenig Mitteln erreichen konnte.

Ich bin nicht sicher, wann sich all dies änderte. Der gemeinsame Angriff von Ägypten und Syrien gegen Israel, der im Oktober 1973 stattfand, beschädigte unser Selbstbewusstsein natürlich. Das war allerdings ein paar Jahre bevor die Menschen begannen, unser Recht auf das Land in Frage zu stellen. Später stellten einige sogar den Zionismus in Frage.

Die meisten Menschen in Israel sind Zionisten geblieben. Wiederholungen von Liederfestivals wie dem oben geschilderten können die Gefühle, die wir unserem Land entgegenbringen, gut ausdrücken. Leidenschaftliche Gefühle kommen immer dann hoch, wenn das Land eine Krise durchmacht, während eines Krieges oder Terroranschlags. Die Hoffnung und die Liebe, von der die Interpreten damals sangen, sind für viele von uns noch lebendig. Dieser Traum motiviert uns, das Land zu besiedeln und es zu verteidigen.

Danke, dass Sie Teil unseres Liedes sind. Danke, dass Sie uns zur Seite stehen wenn es darum geht, dieses wunderbare Land zu besiedeln.

Es grüßt Sie herzlich

Sondra Oster Baras
Vorsitzende von CFOIC Israel