Liebe Freunde,
Nur wenige Stunden vor Israels Präventivschlag gegen das iranische Atomprogramm – eine der gewagtesten Militäroperationen in der Geschichte des Landes –, fand in einem abgeschirmten Kriegsraum im Büro des Premierministers eine außergewöhnliche Sitzung des israelischen Kabinetts statt. Nachdem die Militärs den Einsatzplan vorgelegt hatten, stimmte das Kabinett uneingeschränkt für die Mission. Bevor sie sich jedoch dazu entschlossen, rezitierten die Minister auf höchst inspirierende Weise gemeinsam das gesamte Buch der Psalmen.
Der israelische Minister Jitzchak Wasserlauf berichtete, dass der Kabinettssekretär nach der Abstimmung aufstand und ein freies Gebet für die Soldaten sprach. Um 24 Uhr begaben sich die Generäle zu ihren Kommandozentralen, um die Mission zu überwachen. Die Minister blieben in dem abgeschirmten Raum und saßen fast drei Stunden lang schweigend und in gespannter Erwartung da, bis zu Beginn den ersten Angriffen im Iran. Nachdem der Premier und hochrangige Sicherheitsbeamte den Raum verlassen hatten, um den Verlauf der Operation zu überwachen, wandte sich der Kabinettssekretär an die verbliebenen Minister und erklärte ihnen, dass „jetzt der richtige Zeitpunkt sei, um in dieser historischen Sitzung etwas zu Protokoll zu geben“.
Minister Wasserlauf dachte sofort an Mordechais Worte an Esther im alten Persien vor etwa 2.500 Jahren: „Wer weiß, ob du nicht gerade für eine Zeit wie diese zur Königin geworden bist?“ (Esther 4,14) Als der Kabinettssekretär ihn fragte, ob er etwas zu Protokoll geben wolle, sprach Wasserlauf ein freies Gebet: „Möge es Dein Wille sein, Herr, unser Gott und Gott unserer Väter, dass Du aufgrund der Verdienste der Psalmen, die wir vor Dir rezitiert haben, … den Gefangenen Freiheit gewährst und alle von Deinem Volk Israel, die auf Straßen, über Flüsse und Meere reisen, vor Schaden und Zerstörung bewahrst … Vernichte alle harten Urteile gegen uns und ganz Israel … verkünde uns gute Urteile und sende Segen und Erfolg in all unserem Tun. Amen.“
Nach dem Gebet bekräftigte Wasserlauf: „Die älteste Aufzeichnung des jüdischen Volkes wurde nun in das Protokoll aufgenommen.“ Momente wie dieser erinnern uns alle an eine tiefe und mächtige Wahrheit. Manche Ziele sind einfach zu groß, um sie allein mit menschlichen Händen zu erreichen. In Kriegszeiten bewundern wir zu Recht die Stärke unseres Volkes. Diese jüngste heldenhafte Operation ist sicherlich keine Ausnahme. Wir müssen jedoch immer darauf achten, dass wir niemals den Einen und Einzigen vergessen, der wirklich über Erfolg und Ausgang jedes unserer Vorhaben entscheidet
In der Nacht des 12. Juni 2025 verließ sich das israelische Kabinett bei seiner Entscheidung nicht nur auf Strategie. Es erklärte ausdrücklich sein Vertrauen in Gott und wandte sich im Gebet an Gott, indem es das gesamte Buch der Psalmen rezitierte. Angesichts des Krieges setzten die Führer Israels die älteste und mächtigste Waffe unserer Tradition ein. Und das machte diese Nacht nicht nur historisch, sondern auch heilig. Mögen wir uns immer daran erinnern, dass es bei jeder Herausforderung und jedem Sieg heißt: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr.“ (Sacharja 4,6)
Mit tiefem Glauben und tiefer Kraft,
Shmuel Junger
Geschäftsführender Direktor, Büro Israel