Liebe Freunde,
Während ich diesen Brief an Sie schreibe, feiert das israelische Volk die erfolgreiche Befreiung von vier Geiseln, die acht Monate lang von der Hamas gefangen gehalten worden waren. Noa Argamani (26), Schlomi Ziv (41), Andrey Koslov (27) und Almog Meir Jan (22) wurden dank der herausragenden Effizienz und Koordination zwischen den IDF und den israelischen Geheimdiensten befreit. Nicht zu vergessen ist auch das Opfer von Arnon Zmora, einem Mitglied der israelischen Anti-Terror-Einheit Jamam, der seinen bei der Rettungsaktion erlittenen Verletzungen erlag und eine Frau und zwei Kinder hinterlässt.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung sollten wir uns einige wichtige Punkte vor Augen halten;
- Auch wenn es nicht möglich ist, alle Entführten durch solche Rettungsaktionen zu retten, sollte Israel in dem Bemühen, mehr Geiseln zu retten nicht nachlassen.
- Die Hamas hat einen erheblichen Rückschlag erlitten. Dennoch sollten wir nicht erwarten, dass wir ohne eine Kombination aus anhaltendem operativen Druck und Verhandlungen über ein Geiselabkommen für die Hamas zu irgendwelchen Zugeständnissen bereit ist.
- Es ist von entscheidender Bedeutung, die Perspektive zu wahren und die ernüchternde Tatsache zu akzeptieren, dass der vor uns liegende Weg weiterhin beschwerlich ist. Israel sieht sich nach wie vor mit anhaltenden strategischen Herausforderungen konfrontiert, zu denen internationaler Druck, unaufhörliche Angriffe der Hisbollah im Libanon und die fortgesetzte Gefangenschaft von etwa 120 weiteren Geiseln durch die Hamas gehören.
- Wir sollten nicht voreilige Schlüsse über die Bedingungen ziehen, denen die vier ehemaligen Entführten in Gaza ausgesetzt sind. Niemand von uns kann ermessen, was sie acht Monate lang in Gefangenschaft erlebt haben. Sie brauchen Zeit, um sich zu erholen, und wenn sie dazu bereit sind, werden sie ihre Geschichte mit uns teilen.
- Es geschahen eine Reihe von Wundern, die gemeinsam die Rettung der vier Geiseln ermöglichten. Es gab Dutzende von Terroristen, die die Aufenthaltsorte der Geiseln bewachten. Dennoch konnten sie alle überwunden werden, ohne dass eine einzige Geisel getötet wurde. Während der Operation wurde ein Terrorist mit einer Panzerfaust in der Hand gesichtet, der ein oder zwei Sekunden vor dem Abfeuern erschossen wurde. Wir werden einmal mehr daran erinnert, dass Gott mit seiner Hilfe und seiner Barmherzigkeit immer da ist, um uns zu helfen, das vermeintlich Unerreichbare zu erreichen.
Wir sollten nicht glauben, dass sich die Lage vor Ort wesentlich verbessert hat. Dennoch haben wir in der vergangenen Woche viel Licht in dem Meer der Dunkelheit gesehen, in dem wir seit dem 7. Oktober unterwegs sind. Mögen wir in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten nur noch viel mehr Licht sehen.
Shmuel Junger
Executive Director, Israel Office