Oktober 2011
wenn man die aktuellen Ereignisse im Mittleren Osten näher betrachtet, zeigt sich, dass das palästinensische Auftreten vor der UN wahrscheinlich das geringste unserer Probleme ist. Der so genannte arabische Frühling, der im vergangenen Winter seinen Anfang nahm, überzog die arabischen Nationen quer durch Nordafrika und den Mittleren Osten mit der Forderung nach mehr Freiheit und Demokratie. Leider scheint die Demokratie in noch weitere Ferne gerückt als jemals zuvor.
Es zeigt sich, dass einerseits viele Länder im Mittleren Osten in Bürgerkrieg und Anarchie versinken, andererseits jedoch zwei sehr stabile Regierungen zu einer größeren Bedrohung denn je werden. Durch all die Aufregung über die Unruhen in Nordafrika wurde die Aufmerksamkeit der Welt zeitweise von Ahmadinedschad im Iran abgelenkt. Sein Atomprogramm schreitet jedoch voran und seine antiwestlichen und antisemitischen Attacken mehren sich. Nun droht die Türkei unter der Führung des Islamisten Erdogan, Israel anzugreifen. Bei beiden Ländern handelt es sich um sehr mächtige, nicht-arabische, muslimische Länder, die sich einer großen Unterstützung durch die Massen in den arabischen Ländern, die sich zurzeit im Aufruhr befinden, sicher sein können.
Das Resultat ist, dass der Mittlere Osten instabiler und unbeständiger ist als bisher. Wenn wir uns früher in erster Linie über palästinensische Unruhestifter Sorgen machten, die von Ramallah in eine nahe gelegene jüdische Siedlung eindrangen, so fürchten wir heute einen Krieg mit Ägypten und der Türkei, den beiden größten Militärmächten der Region.
Trotz alledem geht das Leben wunderbarerweise weiter. Für die junge Mutter in einer kleinen Pioniersiedlung in Samaria sind die Türkei und der Iran viel zu weit entfernt, um sich darüber Sorgen zu machen. Für sie es eine viel schwierigere Aufgabe, ihre Kinder rechtzeitig zur Vorschule zu bringen um dann zur Arbeit gehen zu können. Wenn sie sich um ihre Sicherheit Gedanken macht, betrifft dies eher die Araber, die in dem Dorf hinter dem Hügel leben als den säbelrasselnden Erdogan in der Türkei.
Beides hat jedoch miteinander zu tun. Während die Türkei und der Iran die Führung übernehmen, werden ihre Hass- und Gewalttiraden in den Straßen von Ägypten, Gaza und Jordanien begeistert aufgenommen. Wenn Araber eine benachbarte jüdische Siedlung angreifen, können sie sich der Unterstützung der Türkei und des Iran sicher sein. Meine Frage an Sie ist heute: Wird diese jüdische Siedlung Ihre Unterstützung haben? Werden Sie weiterhin zu uns stehen, selbst wenn die UN uns Angreifer nennt, die Araber uns vernichten wollen und die Türkei und der Iran die Meinung der Welt manipulieren und die so genannten „Siedlungen“ die „Wurzel allen Übels“ nennen? Ich hoffe, dass ich in den vor uns liegenden schweren Tagen mit Ihrer Unterstützung rechnen kann.
Es grüßt Sie herzlich
Sondra Oster Baras
Vorsitzende von CFOIC Israel