How are people coping in Israel?

                     

                                                                    Jede kleine Tat zählt!

 

Liebe Freunde,

Als der Chef des Streaming-Dienstes Netflix, Reed Hastings, in einem Interview gefragt wurde, wer die größten Konkurrenten seines Unternehmens seien, nannte er weder Amazon noch YouTube noch irgendwelche traditionellen Fernsehsender sondern das Schlafbedürfnis der Menschen. Um den natürlichen Impuls des Zuschauers, das ununterbrochene Anschauen von Film-Serien zu unterbrechen und sich schlafen zu legen, zu unterdrücken, hat Netflix eine Funktion entwickelt, die dem Zuschauer die Möglichkeit gibt, sofort die nächste Folge zu sehen, ohne aktiv klicken zu müssen. Diese Angewohnheit, immer weiterzumachen, ohne eine Pause einzulegen, ist für viele Menschen eine große Herausforderung. Wir hören nie auf – allzu oft stöbern, schauen und lesen wir ständig, ohne uns die Zeit zu nehmen, innezuhalten und darüber nachzudenken, warum wir das tun, was wir tun.

Wir haben gerade das jüdische Neujahr 5784 begrüßt, und nach jüdischer Tradition sind wir zu dieser Zeit verpflichtet, innezuhalten und über unser Handeln im vergangenen Jahr nachzudenken. Hier beim CFOIC tun wir genau das, indem wir darüber nachdenken, wie wir unser Anliegen besser weitergeben und mit Ihnen zusammenarbeiten können, um die Bewohner des Biblischen Kernlandes zu unterstützen. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass wir uns im nächsten Jahr darauf konzentrieren müssen, kleine Schritte zu unternehmen, die von Herzen kommen. Jeder Unterstützungsbrief, jede E-Mail und jede Einladung, die wir erhalten, hilft uns, unsere Botschaft weiterzugeben und ist für uns von größter Bedeutung.

Es gibt ein weithin bekanntes jüdisches Gleichnis, bei dem die Gemeindemitglieder am Abend des Jom Kippur, dem “Tag der Ehrfurcht”, ihre Synagoge betraten, emotional und geistig vorbereitet auf einen Tag völliger Spiritualität. Für sie war kein Platz für den kleinsten Blödsinn. Alle warteten darauf, dass der Kantor mit dem ersten Gebet, dem “Kol Nidrei”, beginnt, das sich an alle Anwesenden richtet und die im letzten Jahr gemachten mündlichen Versprechen und Gelübde aufhebt. Stattdessen hörte die Gemeinde das erste Gebet von einem Kleinkind, das noch nicht das Privileg hatte, eine jüdische Erziehung zu erhalten. Dennoch war der kleine Junge, der nur ein paar hebräische Buchstaben kannte, fest entschlossen, zu beten und sich mit Gott zu verbinden.

Er gab sein Bestes und begann “ALEPH, BET, GIMMEL, DALET, HEY, VAV, ZAYIN”, die ersten sieben Buchstaben des hebräischen Alphabets, auszusprechen, und zwar wiederholt. Die Gemeinde-mitglieder schimpften ihn sofort aus und forderten ihn auf, still zu sein. Der Rabbiner jedoch fand die Aussprache der Buchstaben durch das Kleinkind süß und inspirierend. Er wandte sich an die Gemeinde und fragte rhetorisch: “Hört ihr eigentlich alle diesem Kind zu? Natürlich spricht es nur Buchstaben aus, aber jeder einzelne Buchstabe kommt aus dem tiefsten Inneren seines Herzens. Für ihn sind es die tiefsten und leidenschaftlichsten Worte des Gebets”.

Die Lektion für uns alle ist klar. Jede noch so kleine Tat ist wichtig, und jede noch so kleine Unterstützung kann, wenn sie aus dem tiefsten Inneren unseres Herzens kommt, eine große Wirkung haben. Ich wünsche mir, dass das nächste Jahr dem Volk Israel und auch Ihnen und Ihrer ganzen Familie noch mehr Erfolg bringen wird.

Schalom,

Shmuel Junger

Direktor

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