Liebe Freunde,
Als ich mich hinsetzte, um meinen monatlichen Brief an Sie für Oktober zu schreiben, wurde mir bewusst, dass wir in Israel mit dem bevorstehenden Rosch Haschana-Fest ein weiteres Jahr im jüdischen Kalender abschließen werden. Ein paar Tage nach Rosch Haschana wird es ein Jahr her sein seit am 7. Oktober 2023 der jüngste groß angelegte Völkermordversuch gegen das jüdische Volk in Israel begann.
Das Institut für Nationale Sicherheitsstudien an der Universität Tel Aviv informiert uns nach wie vor laufend über die düsteren Statistiken zu unserem andauernden existenziellen Krieg. Mit Stand vom 18. September sind die Zahlen erschütternd: 1.674 Israelis wurden ermordet, darunter 713 IDF-Soldaten. Mehr als 17.970 wurden verwundet, 101 Geiseln werden immer noch in Gaza festgehalten. 143.000 Israelis sind aus ihren Häusern evakuiert worden. Mehr als 300.000 israelische Reservisten sind noch im aktiven Dienst. 19.000 Raketen wurden auf Israel abgefeuert. 935 Gemeinden und Städte stehen weiterhin unter ständigem Raketenbeschuss. Und während das Land in dem Bestreben, die Hamas zu zerstören, geeint ist, ist die Bevölkerung in der Frage, wie weit wir Kompromisse eingehen sollten, um die Freilassung aller Geiseln zu erreichen, stark gespalten.
Der derzeitige existenzielle Krieg beschränkt sich nicht nur auf Gaza. Im vergangenen Monat sahen sich die IDF zunehmender Terroranschläge in Judäa und Samaria gezwungen, beide Regionen zur „Kampfzone“ zu erklären. Außerdem kämpfen wir an unserer Nordfront gegen die Hisbollah, die wohl gefährlichste Stellvertreterorganisation des Iran.
Unterdessen war die Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf die Anschläge vom 7. Oktober vorhersehbar sehr entmutigend. Vor kurzem stimmten 124 Länder in der UN-Generalversammlung für eine Resolution, in der wir, das Volk Israel, aufgefordert werden, uns aus ganz Judäa und Samaria zurückzuziehen. Nur 14 Länder standen auf unserer Seite, 43 enthielten sich der Stimme.
Da könnte man leicht die Hoffnung verlieren. Rabbi Jonathan Sacks, der verstorbene ehemalige Oberrabbiner Englands, teilte einmal eine tiefe Einsicht, die direkt auf den gegenwärtigen Moment zutrifft: „Es gibt einen Unterschied zwischen Optimismus und Hoffnung. Optimismus ist der Glaube, dass die Dinge besser werden, während Hoffnung der Glaube ist, dass wir die Dinge gemeinsam besser machen können. Optimismus ist passiv, Hoffnung ist aktiv. Es erfordert keinen Mut, ein Optimist zu sein, aber es erfordert immensen Mut, Hoffnung zu haben. Angesichts des Gewichts unserer Geschichte kann es sich kein Jude leisten, ein Optimist zu sein. Aber trotz Jahrhunderten unvorstellbaren Leids haben die Juden die Hoffnung nie aufgegeben.”
In solch schwierigen Zeiten müssen wir uns an den Rat von Rabbi Sacks halten. Israel hat sich erhoben, um sich erneut zu verteidigen, und in diesem gemeinsamen Kampf ums Überleben stehen wir vom CFOIC an der Seite unserer christlichen Freunde, die sich für die Wiederherstellung des biblischen Kernlandes einsetzen. Gemeinsam, mit Gottes Hilfe, werden wir den Wiederaufbau fortsetzen und dem Land Israel wieder Hoffnung bringen!
Shmuel Junger
Direktor des israelischen Büros